Ein Parkhaus darf in der Brinkstraße nicht gebaut werden.
Die Verwaltung will jedoch offenbar an den Überlegungen zum Bau eines Parkhauses gegen jede Vernunft festhalten.
Für 200 Parkplätze sollen drei Wohnhäuser mit etwa 30 Wohnungen weichen.
Wohnhäuser weg, Parkhaus mit Pissecke hin.
Das ist Handeln nach dem Prinzip "So leben wir, so leben wir, so leben wir alle Tage".
Parkhäuser in der Innenstadt werden schon bald als Versündigung an der Zukunft verstanden werden. Als in Beton gegossene Zeugen einer völlig verfehlten Stadtplanung.
Für junge Menschen hat das Auto nicht mehr die Bedeutung. Neue Formen der Mobilität (Car-Sharing, Mitfahren, Auto auf Bestellung, E-Bike, Radschnellweg) kommen ohne Parkhäuser aus. Und Senioren ziehen zurück in die Stadt.
Die Diskussion um zu knappen, bezahlbaren Wohnraum scheint Borken noch nicht erreicht zu haben. Wie kann man aktuell Wohnraum gegen Parkplätze tauschen? Damit verhöhnt man alle Wohnungssuchenden.
Die Enge in der Brinkstraße ist legendär. Zahllose vergebliche Versuche (auch als Einbahnstraße) hat es gegeben, um den Verkehr dort reibungsloser zu gestalten. Für die An- und Abfahrt zu einem Parkhaus gibt es in der Stadt keine weniger geeignete Straße.
Parkplätze gibt es in Borken außerdem genug.
Wann verstehen das Stadtverwaltung und Geschäftsleute endlich:
ES GIBT KEINEN PARKPLATZMANGEL IN BORKEN.
Es ist immer einer zu finden. Im Norden der Stadt steht die Parkgarage unter "Action" zum Beispiel überwiegend leer.
Parkhäuser steigern nicht die Attraktivität eines Quartiers. Sie sind dreckig, verursachen Lärm, sind nachts dunkle, unsichere Orte.
Die Baukosten für das Parkhaus werden bis zu fünf Millionen Euro betragen. Zuschüsse für anachronistische Bauten sind nicht zu erwarten. Wie viele Sozialwohnungen könnte man mit fünf Millionen Euro in Borken schaffen?
Ein weiteres Parkhaus tut nichts für unsere Stadt. Es ist unattraktiv, unnötig, teuer, unzeitgemäß und vernichtet dringend benötigten, bezahlbaren Wohnraum.
Wie der "Bedarf" an Parkplätzen von manchen in Borken begründet wird, belegt nachfolgender anonymer Kommentar zum "Mäckafritze" Blogpost "Fürchterlich", der für sich spricht.
"Fahren Sie mal morgens zwischen 8 und 9 Uhr – also bevor die Geschäfte öffnen – in die Innenstadt. Sie werden keinen Parkplatz finden. Allein durch die Mitarbeiter der Geschäfte ist hier viel belegt. Das soll kein Vorwurf an diese Menschen sein, zeigt jedoch die Grundproblematik: zu wenig Parkplätze! (...)."
Also morgens zwischen acht und neun Uhr fehlen Parkplätze?!
Dafür ein weiteres Parkhaus bauen?
Nein, nein, nein!
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