Direkt zum Hauptbereich

Wer schreit hat Unrecht!

Die Pläne von Investor Stephan Schmidt für einen brachialen Neubau an der Remi-Kirche verhöhnen die Borkener Gestaltungssatzung von 1994, 2001 und 2007.  

Dort heißt es: 

"Ziel der gestalterischen Festsetzungen ist es, das Charakteristische des Stadtbildes zu bewahren; insbesondere die typischen baulichen Gestaltungsmerkmale zu erhalten oder wieder aufzunehmen und die Eigenart des Stadtbildes zukünftig zu sichern und zu fördern."

Und weiter:

"- Sollen bei Neu- und Umbaumaßnahmen zwei oder mehr Grundstücke zusammengefasst werden und architektonisch eine Einheit bilden, so müssen Fassadenabschnitte gebildet werden, dass die vorgegebene Parzellierung weiterhin in der Fassade ablesbar bleibt. 

- Die Höhen der Gebäude sind auf die vorhandenen Höhen des Ensembles abzustimmen ..."

Schleierhaft ist, wieso Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing sich von Anfang an für den von Architekt Manuel Thesing vorgelegten Entwurf "vehement" (BZ) eingesetzt hat.

Offenbar hatte sie keine Kenntnis von der Gestaltungssatzung.

Diese ist sicher keine "Entwicklungsverhinderungssatzung", wie sie jetzt sagt, sondern das Gegenteil davon: eine Satzung, die das Charakteristische des Stadtbildes bewahren ... und fördern möchte. 

Die Gestaltungssatzung soll eine "Schlechtentwicklungsverhinderungssatzung" sein. Mir ihr will man das Stadtbild sinnvoll gestalten und nicht unsinnig verunstalten.

Wer schreit hat Unrecht, sagt man.  Der "Schrei nach Modernisierung" muss daher unerhört verhallen.

Ein lautes stadtbildprägendes Gebäude, wie es Frank Richter (CDU) fordert, braucht Borken an der Remi-Kirche nicht. Das Stadtbild dort prägen die vorhandenen Gebäude seit je her.

Ein Neubau muss sich lediglich einfügen.
 
Für Zuwiderhandlungen gegen die Gestaltungssatzung ist im Paragraphen 27 eine Geldbuße von bis zu 25.000 Euro vorgesehen. 

Ob Schulze Hessing und der Investor mit dem Gedanken spielen, sich die Strafe eventuell zu teilen?

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Nur die dümmsten Kälber...

Im September stehen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg Landtagswahlen an. Umfragen zufolge liegt die AfD derzeit in allen drei Bundesländern weit vor der CDU und noch viel weiter vor den anderen demokratischen Parteien. BDI-Präsident Siegfried Russwurm hat jetzt mit deutlichen Worten vor einem Erfolg der AfD gewarnt.  " Eine Partei, die schädlich ist für die Zukunft unseres Landes. Eine politische Bewegung, die die Wende rückwärts zu Nationalismus beschwört, ist schädlich für dieses Land: für die Wirtschaft und für Ansehen und Erfolg Deutschlands im globalen Kontext", sagte Russwurm den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die AfD sei "schlecht für dieses Land, auch, weil sie ein Klima von Hass, Polarisierung und Ausgrenzung befeuert", so Russwurm. Sie zu wählen sei kein harmloser Protest.  Wie man die " Dummheit der Demokratie"   für eigene Zwecke nutzt, darüber schrieb Josef Goebbels 1928 in einem Aufsatz Folgendes: „Wir gehen in den Reichstag hinein, um

Hanns am Borkener Stadtglacis unterwegs

Einst ging er an Ufers Rand Mit der Mappe in der Hand. Nach dem blauen Himmel hoch Sah er, wo die Schwalbe flog, Also daß er kerzengrad Immer mehr zum Flusse trat. Und die Fischlein in der Reih’ Sind erstaunt sehr, alle drei. Noch ein Schritt! und plumps! der Hanns Stürzt hinab kopfüber ganz! — Die drei Fischlein, sehr erschreckt, Haben sich sogleich versteckt.

Potsdamer Wahnsinnskonferenz

Das jetzt bekannt gewordene Geheimtreffen von Ultrarechten mit AfD-Politikern, Unternehmern und Mitgliedern der CDU im November 2023 in Potsdam erinnert verblüffend an die Zusammenkunft von Nazis 1942 zur Wannseekonferenz. Die Wannseekonferenz war eine geheime Besprechung am 20. Januar 1942 in einer Villa am Großen Wannsee in Berlin. Fünfzehn hochrangige Vertreter der nationalsozialistischen Reichsregierung und der SS-Behörden kamen zusammen, um unter dem Vorsitz des SS-Obergruppenführers Reinhard Heydrich in seiner Funktion als Chef der Sicherheitspolizei (SiPo) und des Sicherheitsdienstes (SD) den begonnenen Holocaust an den Juden im Detail zu organisieren und die Zusammenarbeit der beteiligten Instanzen zu koordinieren. (Wikipedia) Bei den Teilnehmerinnen aus der CDU soll es sich um Michaela Schneider und Simone Baum handeln. Schneider gehört neben der Werteunion auch der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU an. Baum ist stellvertretende Bundesvorsitzende der Werteunion.  Der