Dem Borkener Marktplatz droht gestalterisch eine Verschlimmbesserung.
Hinter dem Arbeitstitel der Verwaltung "Verbesserung der Innenstadt-Qualitäten" verbirgt sich für Borkens Wohnzimmer reichlich Unausgegorenes.
Hier die stilisierte Schafsweide mit den traurigen, vor sich hin morschenden Holzschafen, dort der in die Jahre gekommene Janusbrunnen, hier das Fontänenfeld, hier, da und dort noch ein paar Spielgeräte ("Spielpunkte", Türme, Karussells usw.), hier und da eine Bank (25 insgesamt), etwas mobiles Grün (20 "Kübel") und, "darf's noch etwas mehr sein?", noch ein paar Kunstobjekte und, und, und.
Der Borkener Marktplatz wird zu einer Abstellfläche für eine fragwürdige Mixtur von Möblierungselementen.
Und warum?
Weil man es sich leisten kann. Weil Zuschüsse reichlich fließen. Nicht etwa, weil es ein wirkliches Konzept dafür gäbe. Das fehlt vollständig.
Aus dem Fördertopf des Landes zur Stärkung der Innenstädte erhält die Stadt Borken 410.000 Euro (sogenannte Stärkungsmittel). Das macht 90 Prozent der geplanten Investitionen unter anderem für den Stadtplatz aus. Geschenktes Geld also für allerlei Marktplatzbuntes.
Dabei hat es für die Marktplatzgestaltung ansprechende Architektenwettbewerbe gegeben.
Die preisgekrönten Entwürfe wurden aber nie realisiert.
Die Gewinner nahmen das Preisgeld und das Versprechen mit, ihre Vorschläge in der Schublade verschwinden zu lassen.
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