Wer die Plakate der UWG zur Kommunalwahl gesehen hat, der ahnte schon: hier sollte Großes erreicht werden.
Brigitte Ebbing immer voll im Bild. Im Hintergrund, leicht verschwommen, irgendwelche UWG-Kandidaten.
Der Plan: Brigitte größer machen als sie ist. Brigitte, das Gesicht der UWG, ohne die in Borken nichts geht.
Geht aber doch. Die Ebbing-Kampagne war ein Schuss in den Ofen.
Die UWG schaffte ihr angestrebtes Ziel, zweitstärkste Kraft in Borken zu werden, wieder nicht. Vielmehr fiel sie nach geringen Verlusten noch hinter die Grünen auf den vierten Platz zurück.
Brigitte Ebbing, die Frontfrau der UWG, die UWG-Vorsitzende der Wählergemeinschaft auf Kreisebene, die UWG-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, die UWG-Schriftführerin auf Ortsebene, das UWG-Kreistagsmitglied, sie war gescheitert.
Stellte sich die Frage: Wie könnte es die UWG-Pöstchensammlerin dennoch schaffen, stellvertretende Bürgermeisterin zu werden?
Über eine gemeinsame Listenverbindung der Oppositionsparteien, wie von der SPD vorgeschlagen und zunächst so verabredet, konnte das nicht gelingen. Dann hätte die SPD den Zugriff auf den Posten eines stellvertretenden Bürgermeisters gehabt.
Da kam das Angebot der CDU zu einer Listenverbindung aller Parteien im Stadtrat mit Ausnahme der SPD gerade recht.
Man traf und einigte sich. Brigitte Ebbing konnte sich die Chance ihres Lebens nicht entgehen lassen.
Sie wird in der konstituierenden Ratssitzung im November zur stellvertretenden dritten Bürgermeisterin Borkens gewählt.
Zum ersten Mal in der Geschichte Borkens stellt damit die viertstärkste Fraktion im Rat eine Bürgermeisterin.
Am Ende zählt mal wieder der Wille der Gewählten mehr als der Wählerwille.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen