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Willkommen in der Borkener Sandsteindemokratie

Am Borkener Rathaus wird weiter fleißig saniert und umgebaut. Nach der Fertigstellung des gelungenen Anbaus für unser Stadtarchiv, bekommt jetzt die Verwaltungsspitze schmucke neue Räume und das Gebäude A ein neues steinernes Gesicht.

Für dieses Gebäude wünscht sich die Verwaltungsspitze eine teure Sandsteinfassade, weil sie "Wert darauf legt, die Eigenständigkeit und Bedeutung des Gebäudeteils als Zentrum demokratischer Prozesse und als erster Anlaufpunkt für Bürgerinnen und Bürger zu wahren." 

Eine Nummer kleiner - auch sprachlich - will man es in Borken nicht machen.

Allerdings reißt die Sandsteinfassade mit Mehrkosten von über 200.000 Euro ein erhebliches Loch ins Stadtsäckl.

Auf dem Bild ist das historische Gebäude der Kreisverwaltung zu sehen, heute ein Teil des Borkener Rathauses. Ein Klinkerbau mit einer Treppe und Laibungen aus Sandstein. 

Ob eine Sandsteinfassade den demokratischen Prozessen im Rathaus wirklich einen Mehrwert bringt? Schafft das eine Klinkerfassade nicht?

Klinker gehören wie die Parklandschaft zum Münsterland. 

Noch einen besonderen Wunsch für unser Rathaus haben die Verwaltungsoberen. Sie könnten sich entlang der Aa, rückwärtig zum Rathaus,  eine Promenade vorstellen.

Kostenpunkt: Eine Million. 

Promenaden dienen zur Herstellung von Öffentlichkeit. Hier trifft man sich zum Flanieren, zum „Sehen und Gesehen werden“ aber auch zu Diskussionen und Gesprächen.

Meine Prognose: Ein Thema wird auf der Rathauspromenade dauerhaft für lebhafte Diskussionen sorgen:

Hätte unser Steuergeld nicht eine sinnvollere Verwendung verdient gehabt?

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