Wenn schon nicht der Stadtrat, dann hatte wenigstens der Himmel ein Einsehen und verhinderte die Pläne von Investor Stephan Schmidt für einen brachialen Neubau an der Remi-Kirche.
Die BZ verkündete jetzt den K.o. für das Großprojekt.
"Investor Stephan Schmidt hatte hier vor einigen Jahren Pläne für ein Wohn- und Geschäftshaus vorgelegt, die aber nicht realisiert wurden ... Schmidt verfolgt sie nach eigener Aussage auch nicht weiter, sucht stattdessen einen Käufer für das Grundstück, das die Gebäude Remigiusstraße 8 und 10 sowie Kapuzinerstraße 1 umfasst. „Es gab und gibt Interessenten für die Fläche und es werden auch weitere Gespräche geführt“, sagt Stephan Schmidt." (BZ 4.6.2025)
Hatten Architekt, Investor und die Mehrheit der Stadtverordneten schon früh auf die Einhaltung der Gestaltungssatzung gepfiffen, so stellten die besonderen historischen Gegebenheiten um Remigius herum jetzt wohl kaum überwindbare Hürden für das Bauprojekt dar.
Oberirdisch hätte das von Frank Richter (CDU) geforderte "laute, stadtbildprägende Gebäude" nicht zum vorhandenen Gebäudeensemble passen.
Unterirdisch hätte der Bau historisch bedeutsame Borkener Denkmäler zerstört. Das Gebiet ist „ein wichtiges archäologisches Quellenarchiv, dessen Auswertung neue und weitergehende Erkenntnisse zur Entwicklung Borkens vermittelt, die auf keinem anderen Weg gewonnen werden können“. (BZ) Das Bauvorhaben hätte daher "durchgängig" von Archäologen begleitet werden müssen. Die nicht unerheblichen Kosten hätte der Verursacher zu tragen gehabt.
Da der Bau letztlich durch die notwendigen archäologischen Grabungen soviel Geld verschlungen hätte, dass eine Realisierung nicht mehr wirtschaftlich ist, ist das überirdisch.
Bleibt zu hoffen, dass der "Flächeninteressent" Pläne für den "Kleinen Co" vorlegt, die besser zur vorhandenen Bebauung passen und die Vorgaben der Gestaltungssatzung erfüllen.
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